Die Pulverbeschichtung ist ein Lackierverfahren, das wegen seiner wirtschaftlichen Einsatzmöglichkeit im industriellen Bereich ständig an Bedeutung gewinnt.
Das Prinzip
Kunststoffpulver wird nach erfolgter nasschemischer Vorbehandlung elektrostatisch aufgesprüht und haftet so am Werkstück. Bei der anschließenden Erwärmung der Objekte auf ca. 200° C verläuft das Kunststoffpulver und vernetzt sich zu einer dauerhaften und dekorativen Oberflächenbeschichtung. Beispiele hierfür sind Heizkörper, Hausgeräte, Maschinenverkleidungen, Tischuntergestelle, usw.
Pulverlacke bestehen aus einem Bindemittel, aus Farbpigmenten und aus Füllstoffen. Die Bindemittel ihrerseits sind aus einer Kunstharzkomponente (Acrylat-, Epoxid-, Polyester- oder Polyurethanharz) und einem Härter zusammengesetzt, die erst nach dem Auftragen beim Durchlauf des Werkstücks durch den erhitzten Trockentunnel miteinander reagieren. Dadurch kommt es innerhalb des Bindemittelsystems zu einer Molekülvergrößerung, durch den der widerstandsfähige Lackfilm bedingt ist. Das verwendete Lackpulver geht dabei in eine duroplastische gleichmäßige Schicht von ca. 50 – 80 µ über. Welche Pulverart nun eingesetzt wird bestimmt der Einsatzzweck.
Eine weitere nicht so verbreitete Beschichtungsart ist das Wirbelsintern. Hier wird das aufgeheizte Werkstück in eine Wolke aus Kunststoffpulver gehalten, dabei schmilzt das Pulver auf das warme Werkstück auf. Bei diesem Verfahren werden hauptsächlich thermoplastische Pulver verwendet. Bei diesem Verfahren sind größere Schichtdicken möglich. Beispiele hierfür sind Gartenmöbel, Drahtkörbe für Waschmaschinen, usw.
Das elektrostatische Aufladungsprinzip für Pulverlacke und auch für Flüssiglacke
Durch die integrierte Hochspannungskaskade im Pistolenkörper wir die Hochspannung an der Düsenspitze (Elektrode) erzeugt. Zwischen dem geerdeten Werkstück und der Elektrode entsteht ein elektrisches Feld mit Spannungen bis zu 100 kV (100000 V), welches eine negative Ladung auf die einzelnen Lackpartikel überträgt. Da sich die Lackpartikel auf ihrem Weg von der Sprühpistole zum Werkstück durch ihre gleiche Ladung voneinander abstoßen, verteilen sie sich fein in einer Sprühwolke und schlagen sich gleichmäßig auf dem geerdeten Werkstück nieder. Lackteilchen die am Werkstück vorbeifliegen, bleiben dennoch im elektrischen Feld gefangen und schlagen sich auf der Rückseite des Werkstückes nieder. Der dabei entstehende kleine Strom wird durch die Werkstückaufhängung zur Erdung abgeleitet.